Twitter-Nutzer können jetzt das blaue Häkchen im Blue-Abo kaufen – Eignet sich das Netzwerk damit noch zur Krisenkommunikation?

Twitter ist oft die erste Wahl, wenn es um Krisenkommunikation und Bevölkerungsinformation geht – insbesondere bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), wie Polizei und Feuerwehr. Doch eignet sich das Netzwerk dafür noch? Denn das blaue Häckchen, dass bisher nur an verifizierte Accounts vergeben wurde, kann nun im Abo gekauft werden. Um Klarheit zu schaffen, war eigentlich ein weiterer grauer Haken geplant, der Accounts als „offiziell” markiert. Der wurde aber weniger als einen Tag nach Veröffentlichung wieder eingestampft.

Die Befürchtung ist daher groß, dass Fake-Accounts sich beispielsweise als Polizei-Account ausgeben, mit dem blauen Haken als offiziell wahrgenommen werden und Fakenews verbreiten. Jan Böhmermann rät dazu „aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres keine öffentliche Lage- und Krisenkommunikation mehr über Twitter laufen zu lassen.“ Sebastian Esser vertritt die gegenteilige Meinung: „Geld für die Verifizierung eines Accounts zu verlangen, wird das Vertrauen in die per Twitter verbreiteten Informationen stärken.“

Fakt ist: Es bleibt spannend, wie sich das Netzwerk verändert. Und es bleibt abzuwarten, was das für die Krisenkommunikation bedeutet.

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