Am Abend des 10. Januar 2023 kam es gegen 21:40 Uhr, vermutlich in Folge einer Explosion, zum vollständigen Einsturz eines Wohngebäudes in Bochum. Zahlreiche Anwohner meldeten den lauten Knall über den Notruf der Feuerwehr Bochum. Es begann ein Großeinsatz für die Feuerwehr Bochum – auch in Sachen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Im Einsatz waren 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst, 20 Einsatzkräfte vom THW Bochum und 20 Einsatzkräfte von zwei Rettungshundestaffeln. Eine verschüttete Person konnte leider nur noch tot aus den Trümmern des Hauses geborgen werden.
Mit Beiträgen und Videostatements berichtete die Feuerwehr Bochum laufend auf Facebook, Instagram und Twitter sowie mit mehreren Pressemitteilungen aus dem Einsatz.
Dominic Ivan war als Pressesprecher der Feuerwehr Bochum vor Ort im Einsatz:
„TH4 – Einsturz Gebäude“ – Ein solches Stichwort als initiale Alarmierung ist definitiv kein Alltag. Die Alarmierung als Pressesprecher wurde durch die Leitstelle auch sofort durchgeführt. Bei so einem Ereignis ist die Medienpräsenz schon vorprogrammiert. An der Einsatzstelle angekommen, stand mein Telefon dann entsprechend nicht mehr still. Insgesamt haben wir zu dritt die Pressearbeit gestemmt. Rund 9 Stunden des 12-ständigen Einsatzes habe ich begleitet.
Wie ist die Pressearbeit der Feuerwehr Bochum organisiert?
Dominic Ivan: Eine Stelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PÖA), die das Sachgebiet im Alltag abdeckt. In Einsatzfällen gibt es einen Pressesprecherpool mit rund zehn Personen, die als Pressesprecher agieren können. Dies ausschließlich im Tagdienst – danach wird der A-Dienst Pressesprecher. Bei Bedarf werden die Pressesprecher aus der Freizeit geholt.
Wie lief der Einsatz für Dich als Pressesprecher ab?
Dominic Ivan: Information zum Einsatz in der Freizeit, Auftakeln auf der Wache, Einsatzstelle anfahren und Pressetelefon übernommen. Pressevertreter an einem zentralen Ort gesammelt. Interviews gegeben + Updates im späteren Verlauf. Ständigen telefonischen Kontakt mit Pressevertreter sowie mit dem BackUp-Mann in der Leitstelle.
Was habt Ihr vor Ort und im Hintergrund gemacht? Wie habt Ihr Euch organisiert und aufgeteilt?
Dominic Ivan: Der A-Dienst (an dem Tag auch zufällig der Amtsleiter Simon Heußen) hat die Interviews vor Ort gegeben. Ich als PÖA-Mann habe das Pressetelefon abgedeckt. Eine Person war noch in der Leitstelle und hat die Social Media Kanäle bespielt. Infos dafür habe ich per Telefon geliefert.
Welche Ausrüstung und Hilfsmittel stehen Euch zur Verfügung?
Dominic Ivanhoe: iPhone, iPad und Sony Alpha A7 III. Häufig werden aber auch die privaten Geräte genutzt.
Welchen Einfluss hat die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auf den eigentlichen Einsatz?
Dominic Ivan: Im Besten Fall ist ein Pressesprecher vor Ort, der die Medien betreuen und mit Infos versorgen kann. Die Einsatzdienstkolleg*innen haben daher kaum/keine Berührung mit der Presse und können sich auf den Einsatz konzentrieren. Grundsätzlich ist aber eine proaktive Pressearbeit wichtig, um den Druck der Medienvertreter zu nehmen.
Welche Erfahrungen in Bezug auf die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nimmst Du aus dem Einsatz mit?
Dominic Ivan: Drei Personen sind das Minimum für Lagen dieser Art. Und die Pressearbeit nach dem Einsatz nicht unterschätzen. Die Anfragen waren gehäuft und es gab noch etliche Interviews.
Titelfoto: Feuerwehr Bochum